Nachteile der Prepaid Kreditkarten

Nachteile einer Prepaid Kreditkarte
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Prepaid-Kreditkarten haben im Vergleich zu klassischen Kreditkarten einige Nachteile. Diese liegen hauptsächlich in einigen Beschränkungen und den Gebühren der Prepaid Kreditkarte. Nachfolgend haben wir die wichtigsten „Nachteile“ der Prepaid Kreditkarte zusammengefasst.

Allerdings muss man diese Nachteile immer relativ sehen, da Prepaid Kreditkarten den großen Vorteil bietet, dass man eine Kreditkarte nutzen kann auch mit Schufa Eintrag oder negativer Zahlungsmoral oder -historie.

Nachteile von Prepaid Kreditkarten in der Übersicht

KostenNutzer von Prepaid-Kreditkarten werden kräftiger zur Kasse gebeten. Die Gebühren für typische Geschäftsvorfälle sind fast immer höher als bei regulären Kreditkarten.
EinschränkungenEinige Anbieter schränken den Verfügungsrahmen ein. Zum Beispiel können Nutzer bei einigen Anbietern nicht mehr als 500 € pro Tag abheben, andere setzen ein Limit bei Online-Zahlungen. Überschreiten Nutzer die festgelegten Grenzen, werden hohe Zusatzgebühren fällig oder sie müssen bis zum nächsten Tag warten. Dieser Mechanismus stellt eine Art Sicherheit dar, kann aber in der Praxis ärgerlich sein.
KautionUm einen Mietwagen oder ein Hotelzimmer zu buchen, müssen Verbraucher gelegentlich eine Kreditkarte vorlegen. Diese dienen den Autovermietern als Sicherheit. Da Prepaid-Kreditkarten aber nicht mit einer Kreditfunktion ausgestattet sind, verweigern manche Hotels oder Mietwagenstationen die Akzeptanz. Um dieses Problem zu umgehen, bleibt Verbraucher nichts anderes übrig, als das im Vorfeld zu klären, bevor es zu einer peinlichen Situation kommt.
KreditMit einer Prepaid-Kreditkarte sind keine Kredite möglich. Dieser Nachteil kann sich allerdings auch in einen Vorteil verwandeln, insbesondere dann, wenn Verbraucher ohnehin Schwierigkeiten haben, ihre Zahlungsströme im Blick zu behalten.

Gebühren und versteckte Kosten von Prepaid-Kreditkarten

Die Angebote der Kreditinstitute differieren. Es gibt Karten, die kostenfrei erhältlich sind, bei anderen schlägt eine Jahresgebühr zu Buche. Jahresgebühren gehören zu den offenkundigen Kosten. Allerdings stehen im Kleingedruckten noch weitere Positionen, die beim Einsatz von Prepaid-Kreditkarten zu Buche schlagen. Im Vergleich zu üblichen Kreditkartengebühren sind die Kosten für die Standardleistungen generell höher. Die Positionen, die die höchsten Kosten verursachen, sind diese drei:

  1. Gebühren für Bargeldabhebungen
    Wenn Verbraucher an einem Geldautomaten Bargeld abheben oder zu einem persönlich besetzten Bankschalter gehen, werden diese Gebühren fällig. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Bargeldabhebungen im Inland oder Ausland stattfindet.
  2. Gebühren für den Einsatz von Fremdwährungen
    In dem Moment, in dem mit einer Prepaid-Kreditkarte in einer anderen Währung, als in Euro, bezahlt wird, berechnet das Kreditinstitut die Fremdwährungsgebühr. Sie schlägt sich in den meisten Fällen prozentual nieder. Je höher der Betrag ist, der in Fremdwährung beglichen wurde, desto teurer wird es.
  3. Ersatzkartengebühr
    Ersatzkarten werden nötig, wenn eine Kreditkarte gestohlen wird oder verloren geht. Manche Banken stellen dafür die Ersatzkartengebühr in Rechnung.

Besondere Tücken der Kinder-Kreditkarte

Der Grundgedanke einer Prepaid-Kreditkarte für Kinder ist für sich genommen gut. Kinder sollen lernen, wie sie sich beim bargeldlosen Bezahlen verhalten müssen. Das soll ihr Gespür für den Umgang mit Geld schulen. Doch nicht alle Banken haben laut Verbraucherzentrale NRW tatsächlich die Schutzfunktion eingebaut, damit ein Konto nicht überzogen werden kann. Auf diesem Weg rutschen schon Kinder in die Schuldenfalle.

Eltern nutzen eine Prepaid-Kreditkarte, um Sohn oder Tochter mit Guthaben zu versorgen. Die laden die Karte auf und das Kind verbraucht es. Ist das Guthaben einmal ausgegeben, können Kinder nicht weiter einkaufen. Im Prinzip ist es wie bei der wieder aufblasbaren Telefonkarte fürs Mobiltelefon. In einigen Verträgen zur Nutzung von Prepaid-Kreditkarten stecken jedoch Fallstricke. Zwei Stolpersteine sind es, die die meisten Verbraucher ins Schleudern bringen.

Auf Überziehungsfunktion von Prepaid Kreditkarten achten

Manche Anbieter von Kreditkarten benutzen den Begriff Prepaid, obwohl es faktisch eine echte Kreditkarte ist. Das kam beim Check der Verbraucherzentrale NRW heraus. Bei solchen Karten lässt sich das Konto überziehen und es häufen sich Schulden an. Steht im Vertrag also eine Klausel, die das Überziehen einer Prepaid-Karte gestattet, handelt es sich nicht um eine Prepaid-Kreditkarte. Die Verbraucherzentrale hat dafür gesorgt, dass einige Banken, die diese Klausel in ihren Verträgen stehen hatten, Unterlassungserklärungen abgegeben haben. Trotzdem gibt es immer noch einige, die Prepaid-Kreditkarten anbieten, obwohl es sich um keine echten Prepaid-Kredit haben Karten handelt.

Das sagt der Verbraucherschutz zu Prepaid Kreditkarten

Verbraucherschützer raten dringend dazu, sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Konditionen des Anbieters vor Unterschrift ganz genau anzusehen. Wer sich nicht mit den zum Teil recht unverständlichen Erläuterungen der Banken auseinandersetzen will, kann sich von ihr schriftlich bestätigen lassen, dass eine Überziehung der Prepaid-Kreditkarte ausgeschlossen ist.

Ein weiterer wichtiger Praxistipp kommt von der Verbraucherzentrale, wie ausführlich in diesem Bericht zu lesen ist: Wer eine Prepaid-Kreditkarte hat, muss Jahresgebühren für die Karte bezahlen. Wenn diese fällig werden, muss das Konto gedeckt sein. Andernfalls gibt es Probleme, wie der nächste Punkt offenlegt.

  1. Banken dürfen Kindern keinen Kredit gewähren
    Grundsätzlich ist es so, dass eine Bank einem Kind keinesfalls ein Darlehen einräumen darf. Einzige Ausnahme ist, wenn Banken eine gerichtliche Genehmigung dazu bekommen. Wird also ein Konto, das für die Prepaid-Kreditkarte eines Kindes eingerichtet wird, überzogen, dann dürfen Banken keine Überziehungszinsen fertigstellen. Dieser Mechanismus gilt insbesondere dann, wenn die Karte des Kindes auf den Kindesnamen ausgestellt ist und das dazu passende Referenzkonto ebenfalls dem Kind gehört.

Aus Sicht des Verbraucherschutzes ist hier Vorsicht geboten: Einige Banken versuchen trotzdem, die Zinsen durchzusetzen. Sie ziehen sich darauf zurück, dass die Eltern schließlich das Konto eingerichtet hätten und auch für die Schulden ihrer Kinder einzustehen haben. Das ist nicht rechtens. Der vollständige Bericht ist bei der Verbraucherzentrale NRW nachzulesen.

Nachteile der Prepaid Kreditkarten kurz zusammengefasst

  • Nachteile: Prepaid-Kreditkarten zeichnen sich durch höhere Kosten aus, viele weisen ein Abhebelimit auf und sie werden nicht immer als Sicherheit akzeptiert (Hotels, Mietwagen). Einen Kredit können Nutzer mit dieser Karte nicht erhalten – was auch als Vorteil gesehen werden kann.
  • Größte Kostenpositionen: Bargeldabhebung, Fremdwährungsgebühren und Ersatzkartengebühren sind meistens am teuersten und liegen so gut wie immer über den Beträgen, die sie bei regulären Kreditkarten kosten.
  • Kinder-Kreditkarten: Besonders tückisch ist, wenn die Kreditkarte nicht mit einem Überziehungsschutz ausgestattet ist. Verbraucher sollten das Kleingedruckte (AGBs = Allgemeine Geschäftsbedingungen) lesen. Hier darf keinesfalls drinstehen, dass das Überziehen der Kreditkarte gestattet ist.

Prepaid Kreditkarten im Vergleich

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